Habt ihr Lust auf ein Experiment?
Ja? Dann stellt euch vor euer Bücherregal, geht die einzelnen Titel durch und stellt euch die Fragen:
- Welche habt ihr überhaupt gelesen?
- Könnt ihr euch noch an den Inhalt der Gelesenen erinnern?
- Was hat euch an den einzelnen Werken besonders gut gefallen?
- Was war die Quintessenz der Geschichte?
- Und wie hat das Buch euer Leben beeinflusst?
Ich lade euch ein: Probiert es aus. Genau JETZT.
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Und wie war's? Von welchen Büchern kennt ihr den Inhalt? Könnte spontan eine kurze Zusammenfassung liefern? Gab es eventuell welche, bei denen ihr nicht wusstet, ob ihr sie überhaupt gelesen habt? Die ihr erst in die Hand nehmen und aufschlagen musstet, um nach einer wagen Erinnerung zu forschen?
Überlegt mal, wie viele Lebenszeit ihr diesen Geschichten, Fachbüchern, Erzählungen und Ratgebern geschenkt habt. Und was ist davon übrig geblieben? Viele Wörter wären es sicher wert gewesen, sich an sie zu erinnern.
Aber keine Angst, du leidest nicht an Alzheimer. Das ist ein völlig normaler Prozess, wir lesen es kurz, denken vielleicht noch "Ah, das muss ich mir merken." und weg ist es. Willst du wissen, wie ich es schaffe effizienter zu lesen? Dann schau weiter >>>
Meine 7 Wege zu einem effizienteren Leseverhalten:
1. Ich kaufe nur, was ich sofort lese.
Jeder, der schon mal einen vollen Bücherschrank ausgemistet hat, weiß: Kaufe nur mehr Bücher, die du sofort liest. Alles andere ist eine Verschwendung von Geld, Raum, Umweltressourcen und Zeit. Und wann ist dir ein Buch am meisten wert? Natürlich zu dem Zeitpunkt, an dem du es angeschafft hast. Liest du es nicht, ist es nicht nur schade um das ausgegeben Geld, sondern auch um das Papier und deine Mühe es wöchentlich abzustauben. Deshalb bin ich pingeliger geworden, welchem Buch ich Platz in meinem Regal gebe. Man würde denken, mit über 40 bringe ich inzwischen etwas Erfahrung mit und weiß was mich anspricht. Dennoch prüfe ich genau und informiere mich gründlich vorab: Lese Rezessionen, studiere das Inhaltsverzeichnis und informiere mich über den Autor. Und so kommt es, dass ich bei jedem Bücherkauf drauf brenne mehr zu erfahren und sofort mit dem Lesen beginne.
2. Ich lege ein Buch weg, wenn es mir nicht gefällt.
Ja und trotzdem passiert es machmal: Es gibt Bücher, die mir nicht gefallen. Ich weiß ja nicht, wie es euch damit geht, aber früher habe ich mich durchgequält. Dachte mir, das wird schon noch, schließlich ist es ein Bestseller, oder jetzt habe ich es angefangen und lese es auch fertig... Dafür ist mir inzwischen meine Zeit zu schade. Fesselt mich ein Buch nicht innerhalb der ersten halben Lesestunde, verschenke ich es sofort weiter. Ohne Zweifel gilt: Weder ich bin zu faul, noch das Buch ist zu schlecht – wir passen einfach nicht zusammen.
3. Ich lese jedes Buch mindestens 2 Mal.
Habe ich mich für ein Buch entschieden, dann will ich wissen, was es mir zu bieten hat. Ich nehme mit Zeit, bin aufmerksam und lese bewusst. Etwas was ich von Rolf Donellis Die Kunst des guten Lebens: 52 überraschende Wege zum Glück übernommen habe ist: Ich lese jedes Buch mindestens zwei Mal. Versucht es mal. Was zunächst wie Zeitverschwendung klingt, stellt sich als gegenteilig heraus. Nicht nur, dass ich beim zweiten Lesen Dinge wahrnehme, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind – plötzlich erkenne ich andere Zusammenhänge und behalte sie auch im Gedächnis! Manchmal "schummle" ich sogar etwas und nutze zusätzlich Hörbücher. Ich weiß von mir, dass mein auditiver Kanal ungewöhnlich stark ausgeprägt ist. Und das mache ich mir ohne Hemmungen zunutze. (Mein Lieblingshörbuch ist übrigens Eine kurze Geschichte der Menschheit von Yuval Noah Harari.)
Eine Ausnahme von dieser Regel sind für mich Thriller. Denn was bringt dir ein Ende, das dir den Boden unter den Füßen wegzieht, wenn du es schon kennst ;).
4. Ich führe ein Lesetagebuch.
Klingt, als hätte ich mich in die Volksschule zurück teleportiert. Und wirklich, liegt dieser Idee das Lesetagebuch meines 10-Jährigen Sohnes zugrunde. Okay, ich führe es nicht physisch, sondern habe eine Notiz auf meinem Smartphone angelegt. Auf einen Blick sehe ich, wann ich welches Buch gelesen habe und ob es Notizen dazu gibt.
5. Ich mache Notizen und fasse Essenzielles zusammen.
Das gilt nicht nur, aber besonders, für Fachbücher. Schließlich möchte ich herausragende Stellen wiederfinden und Fakten nachschlagen können. Das buchstäbliche Hineinsaugen des Gelesenen (wie unter Punkt 3 beschrieben) führt dazu, dass ich Inhalte mit anderem verbinde. Gedanken hinterfrage und mit Freunden oder Kollegen diskutieren will. Dafür sind Notizen und Lesezeichen unerlässlich. Inzwischen habe ich auch keine Skrupel mehr, in Büchern zu markieren und handschriftliche Notizen hinzuzufügen. Meist jedoch, tippe ich Zitate nebenbei in den Computer. Wiederfinden sichergestellt. Am Kindle lade ich Markierung einem als pdf runter. Einfach und kompliziert.
6. Ich plane mein Leseverhalten...
Gewohnheiten vereinfachen das Leben. Positive Gewohnheit versüßen es sogar. Und manchmal kann man negative Gewohnheiten durch Positive ersetzten. In meinem Fall musste der Fernseher dran glauben. So schaffe ich es täglich zu einer festen Zeit zu lesen. Und bevor alle laut aufschreien, natürlich gibt es Ausnahmen und ja, ab und zu, schau ich auch fern ;). Aber eins steht im Vordergrund: Ich schenke ausgewählten Büchern bewusst meine wichtigstes Gut: Zeit!
7. ...und lasse mich dennoch unterhalten.
Bei aller Optimierung möchte ich eins nie vergessen: Lesen ist auch Genuss und findet ausschließlich im Moment statt. Ich entspanne mich, lese Romane und versinke in Fantasiewelten. Lasse mich unterhalten und erfreue mich schöner Worte.
Quellen
In der Psychologischen Beratung unterstütze ich dich dabei, deine Probleme selbstwirksam zu klären.
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